Maximale Arbeitszeit – Wie viele Stunden darf man arbeiten? - Definition, Gesetzgebung & 5 Tipps zur Einhaltung
Die Frage, wie lange Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer pro Tag, Woche und Monat arbeiten dürfen, beschäftigt Unternehmen regelmäßig. Die Planung und Organisation des Personaleinsatzes muss immer auch die maximale Arbeitszeit im Auge behalten. Gleichzeitig sollten auch Mitarbeitende die gesetzlichen Regelungen kennen, um mögliche Fehler ihrer Vorgesetzten zu erkennen. In Deutschland ist das Arbeitszeitgesetz die Quelle für die gesetzlichen Regelungen.
Inhalt
↓ Definition Arbeitszeit
↓ So regelt das Arbeitszeitgesetz die Arbeitszeit
↓ Checkliste: Diese Ausnahmen vom Arbeitszeitgesetz gibt es
↓ 5 Tipps rund um die Einhaltung der maximalen Arbeitszeit
↓ Wie ist die Sonn- und Feiertagsarbeit geregelt?
↓ Wie wirkt sich Schichtarbeit auf die maximale Arbeitszeit aus?
↓ Was versteht man unter Ruhe- und Pausenzeiten?
Definition Arbeitszeit
Als Arbeitszeit bezeichnet man den Zeitraum zwischen dem Arbeitsanfang und dem Arbeitsende. Es handelt sich um die Zeit, in der der Arbeitnehmer seine Arbeit leistet und dem Arbeitgeber seine Arbeitskraft zur Verfügung stellt. Ruhepausen sind zwar gesetzlich vorgeschrieben, gehören aber nicht zur Arbeitszeit und werden von ihr abgezogen.
So regelt das Arbeitszeitgesetz die Arbeitszeit
In Deutschland enthält das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) alle vorgeschriebenen Bestimmungen rund um die Arbeitszeit. Es dient dazu, angemessene Arbeitsbedingungen zu schaffen und die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer zu schützen. Wer Fragen zur maximalen Arbeitszeit hat oder die Regelungen rund um die Schicht- und Nachtarbeit ergründen möchte, findet im Arbeitszeitgesetz Antworten. Vermutet man Verstößen, kann es auch hilfreich sein, einen Anwalt beziehungsweise eine Anwältin beratend hinzuzuziehen. Arbeitnehmer können sich zudem an die Gewerkschaften wenden und gegebenenfalls eine Rechtsberatung in Anspruch nehmen.
Die maximale Arbeitszeit pro Tag
Das Arbeitszeitgesetz definiert in § 3 ArbZG die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer. Diese darf acht Stunden nicht überschreiten. Sofern ein angemessener Ausgleich stattfindet, kann die maximale Arbeitszeit pro Tag jedoch auf bis zu zehn Stunden verlängert werden.
Die maximale Arbeitszeit pro Woche
Da der 8-Stunden-Tag die Regel ist und von fünf Arbeitstagen pro Woche ausgegangen wird, ist die 40-Stunden-Woche die Norm. Sechs Werktage sind allerdings auch zulässig und in vielen Bereichen üblich. Wird die Arbeitszeit auf zehn Stunden täglich ausgedehnt, kann sich so eine wöchentliche Arbeitszeit von bis zu 60 Stunden ergeben.
Die maximale Arbeitszeit pro Monat
Grundsätzlich ist dem Arbeitszeitgesetz zufolge eine monatliche Arbeitszeit von bis zu 260 Stunden möglich. Diese kommt zustande, wenn das Unternehmen den Mitarbeitenden für sechs Tage in der Woche für zehn Stunden einsetzt. Das ist zulässig, aber nicht auf Dauer. § 3 ArbZG schreibt vor, dass die durchschnittliche Arbeitszeit in einem Zeitraum von sechs Monaten beziehungsweise 24 Wochen bei acht Stunden werktäglich liegen muss.
Checkliste: Diese Ausnahmen vom Arbeitszeitgesetz gibt es
Der Arbeitstag von acht Stunden ist für viele Arbeitnehmer eine absolute Selbstverständlichkeit, sodass sie sich gar keine Gedanken über die Einhaltung der maximalen Arbeitszeit machen müssen. In anderen Fällen wird ein hohes Arbeitspensum verlangt oder es kommt zu sehr unterschiedlichen Arbeitszeiten. Der deutsche Gesetzgeber reagiert darauf, indem er einerseits die maximale Arbeitszeit vorgibt und andererseits einige Ausnahmen zulässt. Die folgende Checkliste nennt einige Ausnahmen vom Arbeitszeitgesetz, die Arbeitstage von bis zu zwölf Stunden erlauben:
- Krankenpflege
- Öffentlicher Dienst
- Landwirtschaft
- Bauwesen
- Bundeswehr
5 Tipps rund um die Einhaltung der maximalen Arbeitszeit
Die Einhaltung der maximalen Arbeitszeit sollte immer oberstes Gebot sein, um die rechtlichen Vorgaben einzuhalten. Außerdem ist eine Überlastung der Belegschaft auch nicht im Sinne des Betriebs. Überlastete Mitarbeiter sind häufiger krank und es kommt zu vielen Ausfällen. Beachten Sie daher die folgenden Tipps:
- Informieren Sie sich über die Regelungen des Arbeitszeitgesetzes zur maximalen Arbeitszeit
- Etablieren Sie eine kontinuierliche und zuverlässige Zeiterfassung
- Setzen Sie sich mit den Ausnahmen innerhalb des Arbeitszeitgesetzes auseinander
- Weisen Sie die Mitarbeitenden auf die einzuhaltenden Ruhezeiten hin
- Hinterfragen Sie, ob ein etwaiger Tarifvertrag Angaben zur maximalen Arbeitszeit macht
Wie ist die Sonn- und Feiertagsarbeit geregelt?
Im Kontext der gesetzlichen Regelungen zur Arbeitszeit spielen Sonn- und Feiertage eine besondere Rolle. Grundsätzlich gilt gemäß § 9 ArbZG die Sonn- und Feiertagsruhe. Sonntage und gesetzliche Feiertage sind daher grundsätzlich beschäftigungsfrei. Verschiedene Ausnahmen bestätigen diese Regel. In Schichtbetrieben kann die Sonn- und Feiertagsruhe zeitversetzt erfolgen. Außerdem gibt es Bereiche wie den Rettungsdienst, Krankenhäuser, die Polizei und Gaststätten, für die Ausnahmeregelungen gelten.
Wie wirkt sich Schichtarbeit auf die maximale Arbeitszeit aus?
Bei Schichtarbeit ergeben sich für die Arbeitenden Arbeitszeiten, die von der Norm abweichen. Sie gehen keinem klassischen 9-to-5-Job nach, sondern müssen Frühschichten, Spätschichten oder auch Nachtschichten absolvieren. Grundsätzlich gelten die Regelungen in Bezug auf die maximale Arbeitszeit auch für Mitarbeitende im Schichtbetrieb. So sind maximal acht Stunden pro Tag erlaubt. Lediglich in Ausnahmefällen sind bis zu zehn Stunden Schichten erlaubt, wobei die Ruhezeit unbedingt einzuhalten ist.
Was versteht man unter Ruhe- und Pausenzeiten?
In Zusammenhang mit der Arbeitszeit ist immer auch von Ruhe- und Pausenzeiten die Rede. Das versteht man konkret darunter:
- Pausenzeit
Die Pausenzeit wird gemäß § 4 ArbZG als Ruhepause bezeichnet und steht Arbeitenden zu. Bei einer Arbeitszeit von sechs bis neun Stunden besteht ein Anspruch auf mindestens 30 Minuten Pause. Wer mehr als neun Stunden arbeitet, hat einen Anspruch auf eine gesetzliche Pause von mindestens 45 Minuten. Die erste Pause ist spätestens nach sechs Stunden durchgehender Arbeit einzulegen. - Ruhezeit
Bei der Ruhezeit handelt es sich um den Zeitraum zwischen zwei Arbeitseinsätzen. Es ist damit also die Zeit zwischen Dienstende an einem Tag und Arbeitsbeginn am folgenden Tag gemeint. Gemäß § 5 ArbZG muss diese Ruhezeit in der Regel mindestens elf Stunden betragen.
Wie kann moderne IT die Einhaltung der maximalen Arbeitszeit unterstützen?
Dass die Arbeitszeiten der Mitarbeitenden erfasst werden, sollte selbstverständlich sein. Die Arbeitszeiterfassung bringt Mitarbeitern und Unternehmen Vorteile, ist aber zudem auch mittlerweile gesetzlich Pflicht (Pflicht zur Arbeitszeiterfassung). Der Einsatz moderner IT-Systeme für die Zeitwirtschaft und Zeiterfassung beziehungsweise im Workforce Management kann die Erfassung vereinfachen und dabei helfen, die maximalen Arbeitszeiten immer automatisch einzuhalten. Professionelle Software erfasst die Arbeitszeiten der einzelnen Mitarbeitenden und warnt bei Arbeitszeitverstößen. Noch genauer und sicher ist der Einsatz von Software zur Personaleinsatzplanung. Sie berücksichtigt alle nötigen Vorgaben und Regeln wie maximale Arbeitszeiten schon ganz automatisch bei der Dienstplanung.
Zusammenfassung
Bei Personalmangel müssen oft zuerst die vorhandenen Mitarbeiter einspringen, um die anfallenden Aufgaben zu erledigen. Die Folge: Überlastung und Unzufriedenheit in der Belegschaft. Und auch rechtlich ist das problematisch. Nicht umsonst gibt es Vorgaben im Arbeitszeitgesetz, die die maximale Arbeitszeit regeln. Nur so können die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gesundheitlich geschützt werden und bleiben dem Unternehmen lange erhalten.
Sie möchten mehr erfahren?
Weitere Informationen zu unserer Personaleinsatz-Software und den
Einsatzgebieten erhalten Sie hier:
Archiv
PPBV im Gesundheitswesen
Aktuelle WFM Trends
Flexible Dienstplanung
Dienstplanung 24/7
Wir sind persönlich für Sie da